Philipp Reinhardt stellt CDU-Patenschaftsprogramm vor

Der Peiner CDU-Kreisverband sucht Nachwuchs - Mitglieder übernehmen Patenschaft

29.10.2020, 21:00 Uhr | Peine

 

Aus der Peiner Allgemeinen Zeitung vom 02.11.2020
 
 
Kreis Peine

Die CDU in Peine geht neue Wege, um neue Mitglieder zu gewinnen: Der Kreisverband und die Junge Union (JU) haben jetzt ein Patenschaftsprogramm aufgelegt, bei dem gestandene Christdemokraten für zwei Jahre die CDU-Mitgliedschaft für interessierte JU’ler finanzieren.

Hintergrund für diese Idee sind die rückläufige Mitgliederentwicklung und die Altersstruktur in der Partei. Die Zahl der Parteimitglieder ist von 1009 im Jahr 2017 auf aktuell etwa 890 gesunken. „Der Anteil der Mitglieder, die älter als 70 Jahre sind, liegt bei 30 Prozent, der Anteil der Mitglieder unter 50 Jahren dagegen nur bei 17 Prozent“, hat der CDU-Mitgliedsbeauftragte Philipp Reinhardt ausgerechnet.

 

„Die Zahl der JU-Mitglieder hat sich mit 254 mehr als verdoppelt“

Der 25-Jährige ist auch Vorsitzender der Jungen Union im Kreis Peine. Und die Nachwuchsorganisation hat eine ganz andere Entwicklung genommen. „Seit der Kommunalwahl 2016, als Andreas Meier CDU-Bürgermeister-Kandidat war, hat sich die Zahl der JU-Mitglieder mit 254 mehr als verdoppelt“, schildert Reinhardt. „Dies ist ein Riesenpotenzial.“ Themen der JU sind unter anderem die Verbesserung der Freizeitmöglichkeiten in Peine, die Innenstadt oder ein Jugendparlament.


Mit dem Patenschaftsprogramm soll nun der Übergang von der JU in die CDU erleichtert werden. Die Jugendlichen hätten oft kein eigenes Einkommen oder eine eigene Kontoverbindung und da sei es hilfreich, wenn ältere Mitglieder den Jahresbeitrag von 84 Euro für zwei Jahre übernehmen.

Modell fördert den Austausch zwischen den Generationen

Mit der Idee ist Reinhardt offene Türen eingerannt. Mit Blick auf die Zahlen sei klar geworden, „dass wir etwas tun müssen, um junge Menschen für Politik zu motivieren und ihnen beim Einstieg zu helfen“, sagt Wolfgang Stock, Vorsitzender der Seniorengemeinschaft in der CDU. Aus dem siebenköpfigen Vorstand hätten sich sofort vier Mitglieder bereit erklärt, eine Patenschaft zu übernehmen. Das Modell fördere den Austausch zwischen den Generationen und mache ihn sichtbar.

Spontan haben sich bereits 14 Paten bei Reinhardt gemeldet, denen 14 Interessenten aus der JU gegenüberstehen, weitere würden folgen ist er überzeugt. Wenn es wieder möglich ist, sollen auch Treffen zwischen Paten und Geförderten stattfinden.

Die Chance beim Schopf gepackt haben Evita Henze (18), Madita Römermann (19) und Dennis Koch (19). Sie haben bei der Vorstellung des Patenprogramms einen Mitgliedschaftsantrag unterschrieben. Für sie hat das Angebot gepasst, nun könnten sie in der CDU neue Eindrücke und Erfahrungen sammeln. Henze und Koch wollen sich bei der Kommunalwahl im kommenden Jahr als Kandidaten aufstellen lassen. Römermann will auch kandidieren, muss aber noch sehen, wie sie alles mit dem Studium in Göttingen in Einklang bringen kann.

„Wir wollen, dass junge Mitglieder in die CDU kommen und dort Verantwortung übernehmen“

„Wir wollen, dass junge Mitglieder in die CDU kommen und dort Verantwortung übernehmen“, betont Kreisvorsitzender Christoph Plett. „Die Solidarität in der Partei freut mich sehr.“ Ziel sei es, dass die jungen Leute nach und nach in die Partei hineinwachsen, sie gesellschaftspolitisch und inhaltlich mitprägen und ihr eine neues Gesicht geben.

Von Jan Tiemann